WFG Daun Logo

„Künstliche Intelligenz in der Produktion – Eine Einführung”

WFG ImPuls am 20.12.2023, 8.30 Uhr

Beim letzten WFG ImPuls im Jahr 2023 dreht sich am 20.12.2023 ab 8.30 Uhr alles um Künstliche Intelligenz (KI) in der Produktion. Zu Gast hierzu ist Robin Günther, Projektkoordinator des European Digital Innovation Hub (EDIH) Rheinland in Aachen. Um Anmeldung wird bis zum 19.12.2023 gebeten (per E-Mail an angelika.gerhartz@wfg-vulkaneifel.de). Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten die Teilnehmenden die Zugangsdaten zum Online-Meeting-Raum bei GoToMeeting per E-Mail.

Im Vorfeld der Veranstaltung hat Robin Günther WFG-Geschäftsführerin Judith Klassmann-Laux bereits Rede und Antwort zu den Potenzialen von KI in der Produktion gestanden.

Herr Günther, wo sehen Sie die größten Potenziale für KI in der Produktion?

Insbesondere in den Anwendungsbereichen, welche zügige Ableitung faktenbasierter Entscheidungen erfordern. Im Bereich des Qualitätsmanagements beispielweise können Daten verschiedener Systeme und unterschiedlicher Wertschöpfungsstufen kombiniert betrachtet und ausgewertet werden, um (potenzielle) Fehler frühzeitig zu identifizieren und Maßnahmen der Prozess- und Produktverbesserung abzuleiten. Im Ergebnis kann der Anteil wertschöpfender Tätigkeiten gesteigert werden.

Wie ist aus ihrer Sicht der deutsche Mittelstand hier aufgestellt? Ist er “KI-ready“?

Das Potenzial ist in jedem Fall gegeben. Ein wesentlicher Faktor besteht darin, dass die Notwendigkeit zur digitalen Transformation zunehmend erkannt wird und die Bereitschaft und Motivation steigen. Viele Unternehmen stellen jedoch die Durchdringung der vielfältigen Möglichkeiten und eine zielorientierte Übertragung auf die eigenen Anwendungsfelder vor große Herausforderungen, insbesondere in Begleitung zum Kerngeschäft. Unterstützungsbedarf besteht demnach weiterhin hinsichtlich der Bewertung gegebener und erforderlicher Voraussetzungen sowie der strukturierten Herangehensweise zur schrittweisen Umsetzung datenbasierter Lösungen. Insbesondere hinsichtlich dieser Gesichtspunkte möchte der EDIH Rheinland proaktiv unterstützen.

Was ist Ihr Ratschlag für kleine und mittelständische Unternehmen, die sich erstmalig mit der Einführung von KI auseinandersetzen? Was sind die ersten Schritte?

Eine Einführung von Ansätzen der Künstlichen Intelligenz ohne Bewusstsein über die eigenen Erwartungen ist wenig zielführend. Vielmehr müssen Anwendungsfälle und Einsatzgebiete im eigenen Unternehmen identifiziert werden, für welche ein deutlicher Mehrwert geschaffen werden kann. Hierzu sollten alltägliche Abläufe analysiert und hinterfragt werden. Gerade zu Beginn sollten die Prozesse fokussiert werden, welche die notwendigen Voraussetzungen (bspw. Stabilität, vorhandene Sensorik und eine ausreichende Datenbasis) vorweisen. Klar formulierte Ziele und Erwartungen in Verbindung mit einer daraus abgeleiteten Strategie sind ein entscheidender Faktor für den Erfolg derartiger Vorhaben und bilden zudem die Basis für die Bewertung der Ergebnisse.

WFG Daun Unternehmer Portrait Robin Guenther

Bild: Robin Günther, Projektkoordinator des European Digital Innovation Hub (EDIH) Rheinland

Zur Person:

Robin Günther, M. Sc. RWTH, studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der RWTH Aachen University. Seit 2018 promoviert er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen und leitet seit Beginn des Jahres 2023 die Forschungsgruppe Technology Transfer. Seine Forschungsschwerpunkte bestehen in der Entwicklung praxisorientierter Lösungen für das datenbasierte Fehlermanagement und in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Ansätzen der Qualitäts- und Fehlervorhersage (Predictive Quality) im Produktionskontext. In seinen Tätigkeiten am Lehrstuhl für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement des WZL und als Projektkoordinator des European Digital Innovation Hub (EDIH) Rheinland vereint er seine Forschungsschwerpunkte praxisnah mit den Themen Unternehmensentwicklung und Digitale Transformation in Prozessen und Produktion.

Weitere Informationen und Kontakt: